Autonomer Campus-Roboter Loomi

Wissenschaftliche Begleitung eines autonomen Roboters zur Unterstützung des Facility Managements auf dem Bildungscampus in Heilbronn

Januar 2024 – Dezember 2024

Campus-Roboter-Loomi

Ansprechpartner

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Tanja Palalic
E-Mail: tanja.palalic[at] iao.fraunhofer.de

Der Bildungscampus in Heilbronn ist ein offen zugänglicher Campus, der 15 verschiedene Institutionen vereint und nun einen KI-gesteuerten Kollegen begrüßen darf: Hier fungiert der Roboter »Loomi« als Helfer für das Facility Management: Auf einer festen, per GPS-Koordinaten definierten Route fährt der Roboter autonom über den Campus und führt bestimmte Aufgaben aus. Dazu gleicht Loomi einen hinterlegten Ist-Zustand mit einem Soll-Zustand ab. Auf seiner Fahrt über den Campus prüft der Roboter beispielsweise die Einstellung von Klimaanlagen, die Funktionsfähigkeit der Senkpoller, die Zugänglichkeit von Flucht- und Rettungswegen, die Schließung von Türen und Fenstern sowie die planmäßige Schaltung der Beleuchtung. Das Facility Management wird von Loomi informiert, sofern er eine Abweichung von Ist- und Soll-Zustand feststellt. Die Kolleginnen und Kollegen können den Handlungsbedarf bewerten und für die richtige Lösung sorgen. Auf Basis der gesammelten Daten über Fahrräder soll der Campus ebenfalls verkehrsfreundlicher gestaltet werden.

In der Begleitforschung nutzt die Smart Campus Initiative den Bildungscampus als Reallabor, um die Akzeptanz und Wahrnehmung des Roboters durch Campus-Besucherinnen und Besucher zu erforschen. Basierend auf den Daten der Fokusgruppe werden Handlungsempfehlungen für eine möglichst erfolgreiche Implementierung des Roboters auf dem Bildungscampus abgeleitet. Darauf aufbauend konzipieren die Forschenden ein allgemeingültiges Technologieakzeptanzmodell für autonome Serviceroboter.

Im ersten Schritt arbeiten die Forschenden mit einer Fokusgruppe. Hier werden qualitative Daten über die Akzeptanz von Loomi gesammelt, aus denen ein Technologieakzeptanzmodell konzipiert und anschließend quantitativ überprüft wird. An dieser Fokusgruppe nehmen Studierende, Mitarbeitende und Besuchende des Bildungscampus teil, um alle Interessengruppen zu repräsentieren. Hierbei werden die Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse der Personen gegenüber Loomi erfasst. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Aussehen des Roboters und seine Wahrnehmung durch Personen, die Loomi bei seiner Route über den Campus begegnen. Da die Menschen auf dem Campus keinen direkten Nutzen durch den Roboter erfahren und dieser hauptsächlich eigenständig seine Aufgaben erledigt, fallen sein Aussehen und seine Vorstellung besonders stark ins Gewicht für die allgemeine Akzeptanz der Nutzerschaft und letztendlich seine erfolgreiche Integration auf dem Campus.

Im zweiten Schritt wird Loomi das erste Mal real auf dem Bildungscampus eingesetzt: Bei dem »RoboTalk« am 9. April 2024 wurde der Roboter in Kooperation mit der Schwarz Campus Services GmbH und der Smart Campus Initiative vorgestellt und erhielt seinen aktuellen Campusnamen, der sich aus einer offenen Abstimmung ergab. Dieses Datum markierte ebenfalls den Beginn der Implementierungsphase, bei der sich der Roboter ein paar Stunden täglich auf dem Campus »einfährt«. In dieser ersten Phase wird Loomi durch menschliche Kollegen begleitet, um bei Bedarf Fragen rund um die Funktionalität und Aufgaben beantworten zu können. Somit erhalten alle Nutzenden des Campus die Chance, sich an den neuen digitalen Helfer zu gewöhnen.

Ein Roboter wie Loomi kann das Facility Management unterstützen, indem er für sie auf einem vorher festgelegten Gebiet im Außenbereich eigenständig sein Umfeld registriert. Nutzende des Geländes erhalten indirekte Vorteile, wie beispielsweise ein entstehendes Sicherheitsgefühl, eine umweltfreundlichere Facility oder die Sicherstellung der freien Zufahrtswege an Notausgängen für einen geregelten Ablauf in Notfallsituationen. Das allgemeingültige Akzeptanzmodell fasst diese Punkte mit auf und lässt sich für autonome Roboter in ähnlichen Kontexten anwenden. So können solche Technologielösungen in einem großen öffentlichen Raum mit GPS-Empfang angewandt werden: Außenbereiche von Unternehmenscampus oder Flughäfen, Freizeitparks, Industriegebiete und weitere große offene Gelände sind mögliche Einsatzgebiete.

Weitere Anwendungsfelder

Campus

Park

Flughafen

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